Der tausendfache Ausbruch von Corona in einem der Schlachtereibetriebe hat die Firma Tönnies in ein ungünstiges Licht gerückt. Unterbezahlte Gastarbeiter und deren unmenschliche Wohnsituationen, fragliche Hygieneumstände und eben auch die Infektion von 1500 Mitarbeitern mit dem neuartigen Coronavirus warfen einige Fragen auf und entfachen Kritik.
„Tönnies schindet Menschen und schändet Tiere“, so beschrieb es jemand, wie ich finde ziemlich passend.
Als Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation angekündigt wurden, drohte der Geschäftsführer prompt damit, dass der Fleischpreis dann unweigerlich steigen würde. Arbeitsminister Hubertus Heil ärgert sich darüber, mehr kommt allerdings auch nicht. Der nun beschlossene Gesetzesentwurf, dass ab 2021 Werkverträge nur noch in Betrieben bis 49 Mitarbeiter geschlossen werden dürfen, um die prekären Verhältnisse zu handhaben, wurde nun ebenfalls in einem von Tönnies vielen assozialen Geniestreichen umgangen und förmlich ad absurdum geführt:
Die Antwort von Tönnies auf den Verbot von Werkverträgen bei Firmen über 50 Mitarbeitern ab 2021: Die Gründung diverser Gesellschaften, die weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen.
@RaphaelBrinkert | https://twitter.com/RaphaelBrinkert/status/1288523912150749185
Genial. Aber eben auch assozial, ausbeuterisch und – ganz erlich – auch eine menschlich-moralische Bankrotterklärung.
Darum habe ich im folgenden einige Vorschläge, wie man die Firma Tönnies adequat handhaben könnte:
- Verstaatlichen für den Tierschutz
Die Firma Tönnies wird nach dem Motto „Eigentum verpflichtet“ verstaatlicht und zu einer gGmbH für Tierschutz und Artenschutz umfunktioniert. Clemens Tönnies zahlt von seinem privaten Vermögen rückwirkend allen Arbeitern ein faires Gehalt und ein symbolisches Schmerzensgeld von 1971€ - Verstaatlichen für die Gesellschaft
Die Firma Tönnies könnte auch gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Unter dem Titel „Die soziale Marktwirtschaft“ eröffnet Clemens Tönnies an jedem Betriebsort eine allgemeinöffentliche Bildungsausstellung zum Thema „Arbeitsrecht“, „Betriebshygiene“ und „Mein Wandel vom Arschloch zum Samariter“. Zur Eröffnung gibt es vegane Leberwurst und für die Kinder lustige Plastikschweinchen, die Quiecken wenn man sie drückt. - Streichelzoo – Sozialstunden der besonderen Art
Clemens Tönnies darf als Anerkennung seiner besonderen menschen- und tierverachtenden Leistungen sein restliches Leben lang unbezahlt und in Einzelarbeit einen Standord nach dem anderen stilllegen und zu einem Streichelzoo umbauen. Die Armen Schweine, die er dort ausgenommen hat, erhalten jeweils eine Luxusunterkunft auf seine Privatkosten und die Tiere werden bis an Ihr Lebensende von Ihm persönlich geputzt.
Aber mal Spaß bei Seite. Bei diesen ganzen Dingen stellt sich mir tatsächlich nur eine Frage. Wie zur Hölle ist es möglich, dass bei den ganzen staatlichen Überwachungs- und Kontrollorganen erst eine Pandemie veranstaltet werden muss, bis derartige Misstände aufgedeckt werden?!